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Mut ist ganz persönlich – von Worten und wie sie wirken

Autor*in:

Christiane

Wenn du mutig etwas verändern möchtest

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Mutig den eigenen, persönlichen Weg gehen. Eigentlich selbstverständlich. Und auch nicht. Wie viele gehen diesen (noch) nicht. Carolines Herzensziel ist es, andere Menschen für ihren eigenen Mut zu begeistern. Sie dazu zu bringen, genau diesen, den eigenen, persönlichen Weg zu gehen. Dabei haben Worte eine zentrale Bedeutung. Wie sprichst du mit dir selbst? Wie mit anderen? Was schreibst du? Und wie?

Caroline hat so manche Krisensituationen gemeistert, ist gestärkt daraus hervorgegangen und gestaltet jetzt ihre Zukunft bewusst. Aktiv. So entstand das neue Business. Und so wächst gerade ein neuer Mut-Ort. In Frankreich. Fast am Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann baut sie einen alten Bauernhof um und aus. Dort wird auch ein Retreat-Workshop-MutZeit-Ort entstehen. Wie ihr all das gelingt, darüber habe ich mit Caroline gesprochen. Und darüber, wie Worte dabei helfen. Wie Worte wirken und was sie bewirken, wenn wir mutiger sein wollen.

Worte und Gedanken haben tiefe Wirkung

Christiane: Von der Hotelfachfrau über Eventmanagerin bis hin zur Büroleitung im Handwerksbetrieb deines Mannes – spannende Entwicklung. Jetzt bist du selbständig als Mut-Coach. Wie kam es dazu und was bedeutet für dich „mutig kommunizieren“?

Caroline: Ja, das stimmt. Für mich ist Kommunikation sehr wichtig. Mutig kommunizieren und mutig Beziehungen führen, das ist das, wofür ich stehe. Ich möchte Mutmacherin sein.  Andere Menschen für ihren eigenen Mut begeistern. Denn sehen wir hinter „Mut“ nur den klassischen Fallschirmsprung. Dabei ist Mut so vielfältig und variantenreich.

Christiane: Was verstehst du denn genau unter Mut?

Caroline: Mut ist ganz persönlich. Das, was für dich mutig ist, muss für mich gar nicht mutig sein. Es gibt kleine Schritte und große Schritte. Der Umzug von Nordrhein-Westfalen nach Norderstedt war für dich mutig, ein großer Sprung. Aber es gibt auch die mutigen kleinen Dinge im Alltag.

Christiane: Zum Beispiel?

Das mache ich mit links

Caroline: Wenn wir mit der Familie oder am Arbeitsplatz zusammen am Tisch sitzen, nehmen wir meist den gleichen Platz ein. Ein kleiner, mutiger Schritt? Einfach mal den Platz wechseln und so eine neue Perspektive einnehmen. Oder: Die Zähne mal mit der linken Hand putzen. Versuch das mal. Das ist schwieriger als gedacht. (lacht)

Christiane: Mutig. Bei der veränderten Sitzordnung wird manches Familienmitglied erstmal irritiert sein, oder? ???? Wie integrierst du kleine Veränderungen in deinen Alltag und wie wirkt es?

Caroline: Ich bemühe mich, regelmäßig Dinge anders zu machen. Das sind meine eigenen, kleinen Herausforderungen. Neugierig experimentieren. Zum Beispiel sage ich mir jeden Morgen, dass ich mich auf den Tag und auf mich selbst freue. Das hilft mir, positiv in den Tag zu starten.

Christiane: Spannend. Es ist also wichtig, wie Du mit Dir selbst sprichst? Welche Rolle spielen Worte diesbezüglich im Umgang mit dir selbst? Und in deiner Arbeit?

Caroline: Worte und Gedanken haben eine tiefe Wirkung. Es ist wichtig, darauf zu achten, wie wir mit uns selbst und anderen sprechen. Oft haben wir einen inneren Kritiker, der uns negativ beeinflusst. Ich versuche, bewusst positive Worte zu wählen und das auch in meinen Coachings weiterzugeben.

Christiane: Wie hilfst du deinen Coachees, positive Worte zu finden und diese Veränderungen umzusetzen?

Caroline: Zuerst geht es darum, sich bewusst zu machen, wie man mit sich selbst spricht. Dann empfehle ich die „Andersrum-Methode“, bei der man negative Gedanken einfach umdreht. Zum Beispiel sagst du statt „Ich bin blöd“ besser „Ich bin klug“. Die Worte wirken völlig anders auf dich. Das darfst du spüren. Fühlen. Und Dir die Zeit nehmen, um innezuhalten.

Christiane: Gewohnheiten legt man ja nicht von jetzt auf gleich ab. Oder trainiert neue an. Wie lange dauert es, bis Veränderungen spürbar sind und wie bleibst du am Ball?

Caroline: Es ist ein Prozess und es braucht Zeit, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Ich vergleiche es gerne mit dem Laufen: Man kann keinen Marathon laufen, ohne erst den ersten Schritt zu tun und regelmäßig zu trainieren. Das gilt auch für das Umlernen von Denkmustern und Kommunikation.

Mutig mit Worten spielen

Christiane: Kannst du uns zwei Tipps geben, wie man positive Worte (wieder)findet und im Alltag integriert?

Caroline: Erstens: Mutig nach Hilfe fragen. Sei es durch ein Coaching oder durch Freunde. Zweitens: Mit kleinen, unscheinbaren Dingen anfangen. Geh beim Spaziergang mal rückwärts oder spring über einen Graben. Wähle bewusst einen anderen Weg als sonst. So übst du Schritt für Schritt und kannst später größere Entscheidungen treffen.

Christiane: Wie reagieren die Menschen, die zu dir kommen, wenn sie sich in einer Krisensituation befinden? Wollen sie darüber reden oder fällt es ihnen schwer, darüber zu sprechen?

Caroline: Meiner Erfahrung nach möchten die meisten Menschen darüber sprechen. Wenn jedoch so offene Worte zwischen zwei Menschen ausgetauscht werden, muss die Chemie stimmen. Ich beginne immer mit einem Kennenlerngespräch, um sicherzustellen, dass das passt. In den letzten Jahren als Coach habe ich nur zwei Menschen abgewiesen, weil ich das Gefühl hatte, nicht die Richtige für sie zu sein. Die Menschen öffnen sich mir oft, weil ich offen über meine eigenen Erfahrungen spreche.

Christiane: Wie hast du es geschafft, eine solche Offenheit und Herzenswärme in deiner Kommunikation zu entwickeln – in deinen Texten, deinen Beiträgen auf Social Media, deinen Texten und in den Gesprächen mit deinen Coachees?

Caroline: Ich schreibe meine Texte selbst und versuche, authentisch zu sein. Ich versuche, mutig mit Worten zu spielen und mich sichtbar zu zeigen. Auf Instagram zum Beispiel möchte ich mit Herz und Mut schreiben und eine Verbundenheit mit den Menschen herstellen.

Raus aus dem Alltag. Rein in die Mut-Zeit.

Christiane: Was Dir wunderbar gelingt. Auf Instagram erlebt man dich so, wie ich dich zumindest in unseren Gesprächen auch wahrgenommen habe.  Du hast ein Herzensprojekt in Frankreich. Kannst du ein bisschen darüber erzählen? Und inwieweit das mit Mut und Kommunikation und … Worten ???? zu tun hat?

Caroline: Ich habe mich entschieden, meinem Herzen zu folgen und nach Frankreich zu ziehen. Dieses Projekt hat mir geholfen, klarere Entscheidungen in meinen Beziehungen, privat und beruflich, zu treffen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ich habe gemeinsam mit meinem Mann einen 200 Jahre alten Bauernhof gekauft, den wir jetzt eigenhändig um- und ausbauen. Dort möchte ich meine Vision von Leben und Mut vereinen und verbinden. Hier werde ich die Ruhe und die Atmosphäre, die ich dort selber empfinde, auch anderen Menschen weitergeben.

Christiane: Inwiefern? Wie wird das aussehen?

Caroline: Ich biete dort “Mut-Zeiten” an. Das heißt, du nimmst dir bei uns Zeit für dich. Raus aus dem Alltag rein in diese wunderbare Atmosphäre unseres Hofes. Eine Mut-Zeit ist ganz individuell gestaltbar. Vielleicht möchtest du etwas handwerklich mitarbeiten oder Worte niederschreiben über dich selbst, oder ins Gespräch kommen oder mit mir wandern.

Mut kann man trainieren. Finde wieder zu dir selbst.

Christiane: Mut kann man trainieren. Was hast du in den letzten Jahren persönlich gelernt? Was hat dich wachsen lassen?

Caroline: Was ich mutig lernen durfte, auf diesem Weg in den letzten drei Jahren, war, wieder mit mir selbst Zeit zu verbringen. Mich allein um mich und um Themen zu kümmern, die mich bewegen. Das möchte ich ganz besonders Frauen mit an die Hand geben und sie unterstützen. Wieder zu sich selbst zu finden. Was ihnen wichtig ist. Was sie gern machen. Mutig. Was sie glücklich lächeln lässt.

Christiane: Welche Tipps kannst du unseren Zuhörern geben, um mutig den eigenen Weg zu beschreiten?

Caroline:
Erstens: Hör in dich hinein und geh in die Natur. Mach irgendetwas für dich anders, um zu sehen, was das mit dir macht.

Zweitens: Nimm Hilfe an, von einem Coach, Therapeut oder jemandem aus deinem Umfeld.

Drittens: Sprich Worte aus und habe keine Angst, dass sie falsch sein könnten. Manchmal hilft es auch, die eigenen Gedanken erst einmal niederzuschreiben und dann jemanden von außen draufschauen zu lassen.


Links zu Caroline:

Website: Deine Mutlerin
Social Media: Caroline Günther auf Instagram

Christiane I CS Communication

Als gelernte Wirtschaftsredakteurin beschäftigt sich Christiane seit mehr als 20 Jahren mit Worten, Schreiben und Sprache. Ihr leidenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf emotionalen Texten, besonders im Onlinebusiness, und achtsamer Kommunikation. Kundenorientierte, lebendige Texte und bildhafte Sprache spielen dabei eine wesentliche Rolle.